Die Woods Bay liegt nahe Olanta und damit im mittleren Osten von South Carolina und ist mit rund 640 Hektar eine der letzten großen Carolina Bays, eine absolute geologische Besonderheit. Die geheimnisvollen Carolina Bays sind elliptische oder runde Bodensenken entlang der Atlantikküste, die aus der Vogelperspektive kurios anmuten. Der aktuelle Stand der Forschung ist, dass es sich bei diesen Buchten um Thermokarst-Seen handeln, die je nach Absenkungstiefe, Größe, Hydrologie und Untergrund viele verschiedene Vegetationsstrukturen ausbilden können und deswegen reich an Biodiversität sind.
Bereits ein kleiner Spaziergang reicht, um zu begreifen, dass man es hier mit einem Naturwunder zu tun hat. Es ist sehr grün und der Wald ist in allen Schichten bewachsen – teils mit Lianen. Es herrscht Jungle-Feeling, bei dem vier verschiedene Typen von Pflanzengemeinschafts zusammenkommen: immergrünes Strauchmoor, Zypressen-Tupelo-Sumpf, Seggen-Marschland und Sandrandgebiete. Darin zuhause sind Alligatoren, Reiher und Fischadler sowie fleischfressende Wasserschlauchgewächse und Kannenpflanzen. Die Stille verschmilzt mit fremdartigen Vogelrufen und tropfendem Wasser. Im Wasser verteilt stehen die Sumpfzypressen mit ihren nach unten auslaufenden „Knien“, durch die sie stabiler im Schlamm stehen und unter Wasser liegende Wurzeln belüften. Oft finden sich auf diesen Mini-Inseln Wasser-Tupelobäume, deren kräftiges, frisches Grün in starkem Kontrast zum schwarzen Wasser steht. Auf einer dieser Inseln wächst sogar ein Heidelbeerstrauch, der zur Zeit unseres Besuchs mit reifen Früchten lockt. Am besten erkundet man Woods Bay mit dem Kajak.
