Sicher­heitstipps Sicherheit in den Bergen

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So schön Bergsport ist, so gefährlich kann er sein. Dein Handeln und Dein Tun beruhen auf Eigen­ver­ant­wortung und Du bist für Deine Hand­lungen, Entschei­dungen und für Deine Sicherheit selbst verant­wortlich. Neben der richtigen Wahl Deiner Ausrüstung solltest Du auch immer Deine eigene Fitness und Deine Kondition im Blick haben. Selbst­über­schätzung hat in den Bergen nichts verloren! Du bist Dir im Klaren, was Deinem Fitnesslevel entspricht? Dann ist der erste wichtige Schritt für eine schöne Bergtour schon getan. Im zweiten Schritt wollen wir Dir ein paar nützliche Tipps geben, wie Du Deine Schuh­schnürung opti­mieren kannst oder wo Du Hilfe bekommst, solltest Du sie brauchen.

Photo copyright Max Seigal, www.maxwilderness.com

Unterwegs X-Lacing richtig schnüren

Mit dem X-Lacing-Haken an der Zunge einiger TREKKING- und MOUNTAINEERING-Schuhe lässt sich die Zunge optimal mittig fixieren. So kann die Zunge während des Laufens nicht verrutschen und unan­genehme Druck­stellen verur­sachen. Durch die spezielle Schnürung um den Haken wird die Zunge sowohl vertikal als auch hori­zontal fixiert. Die Schnürung ist dabei von der indi­vi­duellen Höhe des Ristes unab­hängig und damit für jeden Fuß bestens geeignet.

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„Durch diese Tech­nologie wird der Druck der Bänder nicht mehr nur auf die Haken, sondern flächig auf die Zunge über­tragen.“

Arthur | LOWA Leiter Service­abteilung

Wanderszene am Altu del Pirue, Picos de Europa, Spanien.

Unterwegs Sicherheit geht vor

Bergsport ist gefährlich und beruht auf Eigen­ver­ant­wortung. Für Deine Hand­lungen, Entschei­dungen und für Deine Sicherheit bist Du selbst verant­wortlich. Überprüfe deshalb Deine Schuhe vor jeder Tour auf Defekte und Beschä­di­gungen.

– Schnüre immer alle am Schuh vorhandenen Haken/Schlaufen und binde eine feste Schleife.

– Verstaue die Senkel­schlaufen und die Senke­lenden im Schaft, wenn diese zu lang sind, abstehen oder nicht durch die Hose verdeckt werden.

– Bei Schnell­ver­schlüssen befindet sich eine Vorrichtung am Schuh zum Verstauen der Enden.

Bitte beachte, dass Sohlen ihre Haftung bei Feuch­tigkeit und Kälte verändern. Besonders auf glatten Unter­gründen wie beispielsweise polierten Steinen, Wurzeln, Ästen, Fliesen, auf Asphalt oder Metall­gittern steigt dann die Rutsch­gefahr. Ebenso verändern und redu­zieren Schnee, Eis und winterliche Bedin­gungen die Sohlen­haftung, genauso wie ein abge­laufenes Profil. Die Verwendung von sehr alten Schuhen kann im alpinen Gelände zu gefähr­lichen Situa­tionen führen.

  1. Schritt 1: Ein erster Blick
    Vor der Tour sollten die Schuhe zunächst einem gründ­lichen Blick unterzogen werden. Sind alle Nähte in Ordnung? Zeigen sich Risse oder durch­ge­scheuerte Stellen im Futter? Ist das Leder ausge­trocknet oder beschädigt? Sind alle Haken, Schlaufen und Ösen in einem einwand­freien Zustand und sind die Schnür­senkel unversehrt? Nachdem die für den Trage­komfort entschei­denden Punkte erfolgreich abgehakt wurden, sollte im nächsten Schritt die Sohle ausgiebig inspiziert werden.

  2. Schritt 2: Die Sohle im Check
    Die Sohle eines Wander­schuhs ist elementar für die Sicherheit. Das Profil der Sohle sollte intakt sein, um eine entspannte Wandertour zu garan­tieren. Ist die Sohle an vielen Stellen abge­laufen, ist die Grif­figkeit nicht mehr gewähr­leistet. Nach einigen Jahren setzt bei Wander­schuhen zudem häufig die soge­nannte Hydrolyse oder auch „Ver­sprödung“ ein. Dabei handelt es sich um eine chemisch-physi­ka­lische Reaktion, die dazu führt, dass die Sohle porös und rissig wird und in vielen Fällen abfällt. Unser Tipp bei abge­nutzten Sohlen: Schuhe aus dem TREKKING-, und MOUNTAINEERING-Segment von LOWA können neu besohlt werden. Damit bekommen die geliebten Wander­schuhe ein neues Leben und können nochmals einige Jahre genutzt werden.

Servicemitarbeiter

„Jedes Material unterliegt einer gewöhn­lichen Alterung. Deshalb solltest Du Deine Schuhe spätestens nach 6 Jahren durch Deinen Händler oder LOWA selbst über­prüfen lassen, auch wenn diese nie oder selten getragen wurden.“

Günter | LOWA Leitung Neube­sohlung

Imagefoto mit dem AEROX GTX LO, 2017_BenjaminPfitscher_ATC-ATS

Unterwegs Richtiges Schnüren

Jeder von uns hat es einmal gelernt und wir machen es so gut wie täglich: Schuhe schnüren. Meistens müssen wir gar nicht mehr groß darüber nach­denken. Was kann also so besonders daran sein Wander­schuhe zu schnüren?

Noch wichtiger als im Alltag ist der richtige Halt in Deinen Schuhen. Wander­schuhe müssen gut und fest sitzen, damit Du guten Halt darin hast. Stolpern könnte auf ausge­setzten Wegen schnell zu gefähr­lichen Situa­tionen führen. Und das ist wirklich nichts Neues: In locker sitzenden Schuhen stolpert man häufiger!

Natürlich sollst Du Deine Schuhe aber auch nicht zu fest zubinden, Du willst ja nicht deine Füße abschnüren. Wichtig ist immer, dass die Zunge mittig sitzt. Zusätzlich solltest Du nach einer guten halben bis drei­viertel Stunde Deine Schuhe nach­schnüren, da Deine Füße mit der Anstrengung etwas anschwellen und breiter werden. Bezie­hungsweise natürlich auch das Material und die Senkel etwas nachgeben.

Und falls der Schuh doch mal drücken sollte, dann hilft viel­leicht auch eine andere Schnür­technik.

  • notoe-lacing_clipping

    Zehenfrei-Schnürung
    Mit der Zehenfrei-Schnürung entlastest Du die Zehen­spitzen.

  • lock-lacing_clipping

    Fersenhalt-Schnürung
    Mit der Fersenhalt-Schnürung verhinderst Du Fersen­schlupfen und Blasen.

  • army-lacing_clipping

    Fenster-Schnürung
    Mit der Fenster-Schnürung erhöhst du den Druck auf den oberen Fußbereich.

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„Moderne Schnür­senkel für Berg- und Outdoor­schuhe sind wasser­ab­weisend beschichtet. So können sie sich nicht mit Wasser voll­saugen und die Feuch­tigkeit in den Schuh trans­por­tieren. Allerdings sind sie deshalb – gerade wenn sie neu sind – auch etwas rutschiger.“

Arthur | LOWA Leiter Service­abteilung

Stefan Glowacz und seine Begleiter, Fotograf Thomas Ulrich und Spitzenkletterer Philipp Hans, stellen die Expedition Coast to Coast unter das Motto „by fair means“. Mit möglichst geringem

Unterwegs Vorbe­reitet für den Ernstfall

Natürlich hofft niemand, dass es jemals soweit kommt. Aber gerade in den Bergen solltest Du auf alles vorbe­reitet sein, da Hilfe deutlich schwieriger zu bekommen und zu erreichen ist, als beispielsweise in der Stadt.

Falls Du also einen alpinen Notruf absetzen musst, dann gelten die fünf wichtigen W-Fragen:

1. Wo?

2. Was?

3. Wer?

4. Wie viele?

5. Wetter?

Die Notfall­nummer in Europa ist 112. Unter dieser Nummer erreichst Du in allen EU-Staaten den Notruf. Zusätzlich dazu gibt es auch noch spezielle Nummern der Berg­rettung, die jeweils im Inland gültig sind:

Österreich: 140

Schweiz: 1414