Der Wecker klingelt um einiges früher als zur Arbeitszeit. Es ist klirrend kalt, obwohl es Hochsommer ist. Mit anderen schlaftrunkenen Hochtourengehern ziehst Du mitten in der Nacht Deine Gletscherausrüstung an und stolperst mit steifen Gliedern über steile Pfade und lockeres Geröll. Kälte und Dunkelheit umgeben Dich und alles was Du siehst, begrenzt sich auf den Lichtkegel Deiner Stirnlampe. Aber das frühe Aufstehen lohnt sich. Vor dem Morgengrauen in absoluter Stille unterwegs zu sein. Unter Mond und Milchstraße, die von pechschwarzen Bergzacken eingerahmt werden, mit der aufsteigenden Sonne immer klareres Licht, klarere Luft, den Himmel, die Wolken in allen Farben und Stimmungen betrachten. Im gleißenden Sonnenschein über den Eisstrom der Gletscher und schneeweiße Firngrate zu schreiten – das sind unbezahlbare Erfahrungen!
Hochtouren werden nicht grundlos als die Königsdisziplin des Bergsteigens bezeichnet. Dass die Tour hoch geht, steckt im Wort schon drin. Als „klassische Hochtour“ gelten Gletscheranstiege und Gipfeltouren mit Schnee, Eis und kombiniertem Gelände im Hochgebirge. Beim Hochtourengehen erwarten Dich Gletscherüberquerungen, Passagen mit Eisflanken und Firngraten, aber auch Felspassagen.
Für Deine Sicherheit auf Hochtouren und damit Du Dich vor den alpinen Gefahren zu schützen weißt, hat der Deutsche Alpenverein 10 Hochtouren-Empfehlungen herausgegeben, die Dir Alix von Melle aus dem LOWA PRO Team hier erläutert. Die praktischen Grundlagen lernst Du in Fels- und Eiskursen, die nötige Erfahrung sammelst Du am besten Schritt für Schritt.