
„Auch unter Verwendung von künstlichem Sauerstoff kann eine derartig lange Verweildauer auf einer Höhe von konstant über 8.000 Metern tödliche Folgen für die Bergsteiger haben.“
— Luis Stitzinger | LOWA PRO Team
China Luis Stitzinger, LOWA-PRO-Team-Athlet und staatlich geprüfter Berg- und Skiführer, war Ende Mai für eine geführte Expedition auf dem Mount Everest.
Luis Stitzinger am Gipfel des Mount Everest
Die Faszination über den höchsten Berg der Welt, den Mount Everest, der mit seinen 8.848 Metern im Mahalangur Himalaya in die Höhe ragt, ist ungebrochen. Der Koloss befindet sich exakt auf der Grenzlinie zwischen Nepal im Süden und China im Norden. Sieben Teilnehmer des Expeditionsveranstalters „Furtenbach Adventures“ aus Innsbruck wollten in diesem Jahr den höchsten Berg der Welt besteigen – geführt von Profiathlet Luis Stitzinger.
Die Faszination für den höchsten Berg der Welt ist ungebrochen.
389 Bergsteiger von Süden, 142 von Norden und nochmals dieselbe Anzahl an Climbing Sherpas und Bergführern zur Unterstützung, machten sich an dem zwei Tage andauernden Wetterfenster (23. und 24. Mai) auf dem Weg zum Gipfel. Die meisten von ihnen versuchten ihr Glück am 23. Mai und gerieten mitten in die Rush Hour. An den Schlüsselstellen der Routen – den „3 Steps“ der Nordroute oder dem „Hillary-Step“ und Gipfelgrat der Südroute – kam es damit unweigerlich zu Staus.
Übernachtung im Base Camp
Anders als in den Alpen ist für eine erfolgreiche Besteigung des Mount Everests nicht nur gutes Wetter erforderlich. Daneben braucht es auch die Abwesenheit des sogenannten „Jet-Stream", einer atmosphärischen Ausgleichsströmung in acht- bis zwölftausend Metern Höhe, die mit einem Starkwindband für Windgeschwindigkeiten bis über 150 km/h sorgt. Dieses Starkwindband verharrte in der Frühjahrssaison 2019 ungewöhnlich lange am Mount Everest, sodass an eine Besteigung erst Ende Mai zu denken war – kurz vor dem Ende der Saison und dem Beginn des Monsuns (Anfang Juni). Aus diesem Grund ballten sich die Besteigungsversuche am 23. und 24. Mai mit zum Teil ernsten Folgen. Ende Mai stieg die Zahl der Todesopfer auf elf.
Ebenfalls am Mount Everest vor Ort war LOWA-PRO-Team-Athlet Luis Stitzinger mit sieben Teilnehmern eines Expeditionsveranstalters aus Innsbruck. „Die Gipfeletappe benötigt unter normalen Umständen etwa 8–10 Stunden Gehzeit im Aufstieg. Unter den diesjährigen Umständen kann sie sich zur Monsteretappe mit 14 Stunden oder mehr auswachsen. Das ist Wahnsinn!“, erklärt Luis besorgt.
„Auch unter Verwendung von künstlichem Sauerstoff kann eine derartig lange Verweildauer auf einer Höhe von konstant über 8.000 Metern tödliche Folgen für die Bergsteiger haben.“
— Luis Stitzinger | LOWA PRO Team
Traumhafte Ausblicke.
Um seiner Gruppe diese heikle Situation zu ersparen, entschied er sich gegen den 23. Mai und gegen die Südroute. „Wir haben uns bewusst für den 24. als Gipfeltag entschieden, um dem größten Andrang aus dem Weg zu gehen, auch wenn das Wetter für diesen Tag schlechter vorhergesagt war“, erklärt Stitzinger. „Das hat sich ausgezahlt. Als wir dort um 5.30 Uhr bei Sonnenaufgang ankamen, waren wir alle zusammen vielleicht 30 Personen am Gipfel – später waren es nochmal um die 30 Personen. Staus haben wir keine erlebt“, berichtet der Athlet erleichtert.
Auf der Südroute sah die Situation an beiden Tagen anders aus: Der Ansturm der Bergsteiger an beiden Tagen sorgte für spektakuläre Bilder in den Medien, die die Diskussion über den Extremtourismus am höchsten Berg der Welt erneut entfachten. Aber warum riskieren so viele Menschen jedes Jahr aufs Neue ihr Leben für diesen Berg? „Der Everest ist ein Mythos“, meint Stitzinger nachdenklich, „für viele ist er ein Lebenstraum. Mich hat der ganze Rummel am Everest eigentlich bisher immer abgeschreckt. Nun, als ich dort war, konnte ich mich der Faszination des Berges selbst nicht entziehen. Bei Sonnenaufgang ganz oben zu stehen und die Welt so weit unter den eigenen Füßen liegen zu sehen, hat schon etwas Magisches. Aber auch wenn wir mit viel Sauerstoff, Climbing Sherpas und Sicherheitstechnik das Risiko so gering wie möglich halten, ist das Ganze selbstverständlich noch immer nicht ungefährlich. Ist es das wert? Diese Frage muss sich jeder selbst beantworten“, meint Luis Stitzinger.
Luis Stitzinger am Gipfel des Mount Everest
Der Schuh
„Der perfekte Schuh für Everest & Co! Passgenau, robust, extrem warm und leicht, der ideale Begleiter an den höchsten Bergen der Welt.“