Imagefoto mit dem ALPINE ICE GTX, 2023_SimonGietl_Geislerspitzen

Simon Gietl absolviert erste Winter-Solo­über­schreitung der Geis­ler­spitzen in den Dolomiten

01.03.2023 | Der Südtiroler Berg­steiger Simon Gietl hat am 14. Februar 2023 im Alleingang die berühmten 12 Gipfel der Geis­ler­spitzen in den Dolomiten über­schritten. Damit ist Profi­al­pinist Gietl der Erste, dem diese Über­schreitung solo und im Winter gelingt.

Ein Jahr nach seiner ersten Solo-Winter­über­schreitung aller Haupt­gipfel der berühmten Rosen­garten-Skyline ist Simon Gietl mit der ersten Solo-Winter­über­schreitung der Geis­ler­spitzen eine weitere alpi­nis­tische Meis­ter­leistung gelungen. Die Geis­ler­spitzen bestehen aus 12 Gipfeln, die den Kamm zwischen dem Villnösstal und dem Gröd­nertal in Südtirol bilden und zu einer der schönsten und berühm­testen Gipfel­gruppen der Dolomiten gehören.

Am Dienstag, den 14. Februar um 5.00 Uhr morgens machte sich der 38-jährige Südtiroler Alpinist von seinem Startpunkt in Campill auf den Weg. Der Plan war es, die 12 Gipfel zu über­queren, ohne zuvor ein Mate­ri­aldepot errichtet zu haben. Noch außer­ge­wöhn­licher wird diese Über­schreitung, wenn man bedenkt, dass Gietl außer dem Piccola Fermeda keinen der Gipfel zuvor kannte. Wichtiger denn je war es also für den Profi­al­pi­nisten seinen Rucksack so optimal wie möglich zu packen und abzu­schätzen, wie lange er für die Tour brauchen würde. Gietl hatte letzt­endlich einen 18 kg schweren Rucksack bei sich, in dem er ein kleines Zelt, einen leichten Schlafsack, einen Kocher, ein 60 m langes Seil, Karabiner und Haken sowie ein wenig Proviant verstaute.

„Rück­blickend war das Projekt und dessen Verwirk­lichung ein Schritt, der mich auf mentaler und tech­nischer Ebene reifen ließ. Der Reiz und die Moti­vation den langen Grat allein und im Winter zu probieren, hatten mehrere Gründe. U.a. die Frage wie weit man die eigenen persön­lichen Grenzen ausloten kann und inwiefern die Logistik bezüglich Mate­ri­a­l­transport und Seil­technik über mehrere Tage unter solchen Umständen funk­tioniert.“, erklärt Simon Gietl.

Gietls Aufstieg am ersten Tag dauerte bis 17 Uhr. Die Nacht verbrachte er am Fuß des Klet­ter­steigs zwischen Furchetta und Sass Rigais im Biwak. Am nächsten Tag setzte er seinen Allein­aufstieg fort und biwa­kierte eine weitere Nacht zwischen Grande Fermeda und Piccola Fermeda. Am dritten Tag stieg er nach der Besteigung von insgesamt 12 Gipfeln und der Über­schreitung der Skyline nach Seceda ab. Am Ziel bei der Baita Pramulin Hütte St.Christna ange­kommen, wurde er von den zwei einzigen Personen empfangen, die von seinem Projekt wussten: Seinem Berg­füh­rer­kollegen Andrea Ober­bacher und Ivo Rabanser.

„Das Bestreben die Antworten auf die Fragen zu finden war bis zum Schluss so groß, dass ich dieser attraktiven Perle der Winter Geisler Solo Über­schreitung nicht wider­stehen konnte. Die Tour war zwar beschwerlich und anstrengend, aber dennoch unwi­der­stehlich anziehend und unter­haltsam. Nach drei Tagen Anspannung und voller Konzen­tration war es ein über­wäl­ti­gendes Gefühl, es tatsächlich geschafft zu haben. Ich bedanke mich für diese intensive Zeit, die ich nicht mehr vergessen werde!“ ergänzt Gietl.



Die Etappen der Geisler-Über­schreitung

• Start Campill 1.620 m

• Torre S. Zenòn 2.599 m

• Sasso S. Zenòn 2.610 m

• Sass da l’Ega 2.924 m

• Odla di Valdussa 2.942 m

• Furchetta 3.030 m

• Sass Rigàis 3.025 m

• Grande Odla 2.832 m

• Camp. Di Fùnes 2.834 m

• Grande Fermeda 2814

• Piccola Fermeda 2640

• Cima di Brògles 2.590 m

• Seceda 2.518 m

• Ende Baita Pramulin Hütte St.Christna 1.590 m